Freüde herrscht!
Zum 30-jährigen Jubiläum überrascht
das Ensemble Tritonus mit einem neuen Programm und seiner dritten
CD «urbanus»
Hörproben aus
der CD «urbanus» / CD-Bestellung
Pressestimmen zur
CD (u.a. kulturtipp, NZZ
am Sonntag, Tagesanzeiger, Züritipp)
Mit dem Album ‹urbanus› wendet
sich Tritonus der alten Volksmusik aus Schweizer Städten
zu.
Tänze aus Lautentabulaturen des 16. Jahrhunderts,
Lieder und Balladen werden in raffinierten Arrangements
zu neuem Leben erweckt und – erfüllt vom Esprit unserer
Volksmusik – mit neuen Texten und Melodien ergänzt.
Die reichen Klangfarben der alten Volksmusikinstrumente wie
Sackpfeife, Schalmei, Drehleier und Hackbrett wurden erweitert
durch Kontrabass, grosse und kleine Violone, Viola d‘amore,
Chalumeau sowie moderne Instrumente wie Sopransaxophon und Bassklarinette.
Ein Nachtwächter nimmt die Hörerin,
den Hörer mit auf seinen nächtlichen Stadtrundgang,
zu glücklich oder unglücklich Verliebten, vorbei am
Marktplatz, hin zu Tavernen und geheimen, dunklen Winkeln.
Dabei erklingt Musik, die in manchen Städten des 16. Jahrhunderts
meist nur im Verborgenen gespielt werden durfte. Während
der Reformation bestimmten Sittenmandate den Lebensalltag der
Bürger bis hinein in die privaten Gemächer. So wurde
z.B. ab 1527 in der Zwinglistadt Zürich Musik und Tanz streng
geahndet: Zur Fasnacht sollte ‹gar niemand musige – sygs
uf der gassen, uf den Zoiften und anderen stuben, orten und enden›, ‹nid
mit trume und pfifen, umbzüche und zuo tanz machen›.
Zuwiderhandelnde Spielleute wurden zu Haftstrafen im Wellenbergturm
und hohen Bussen verurteilt. Erst 1798 wurde eine Öffnung
und Liberalisierung eingeleitet. Bis weit in die zweite Hälfte
des 20. Jahrhunderts – wenn nicht gar bis heute – dürfte
diese Kulturrevolution ihre Spuren in den Köpfen und der
Gesellschaft hinterlassen haben.
Als Quellen für die weitgehend
unbekannten Stücke
und Lieder dienten u.a. die Lautentabulaturen des 16. Jhs.
aus der Basler- und Samedaner-Sammlung sowie das «Weinspiel» von
H. R. Manuel (Sohn von Niklaus Manuel Deutsch) aus dem Jahre
1548 – ergänzt
durch eigene Rekonstruktionen von Musik- oder Textfragmenten.
Eigenkompositionen, tritonustypische Bearbeitungen und Improvisationen
schaffen den Bezug zu unserer Zeit – eine
archaische Welt zeitloser Klänge!
Programm:
Teil 1: Früher Abend
- Nachtwächter-Lied
I („Loset
was ich eu will säge“)
- Zur blawen Entten
- Studenten tantz & Nachdantz
- Der meitlein von blofelden tantz & nachdantz
- Schlaflied
- Spislinger tantz (Spysinger)
- Der bättler dantz & Proportz
Teil 2: Der Nachtwächter sieht in eine
Beiz hinein, wo getanzt, gesungen und getrunken wird.
- Nachtwächterlied II
- Gygegsell & Tanz
- Chorea Maitlin khom mit mir über ryn
- Bohnenlied *
- Schäffer (-tanz)
Teil 3: Nachtleben
-
Nachtwächterlied III
- Tanz der Nachtgestalten
- Totentanz
- Kiltlied: "Versteisch du mi scho?"
- Buchssbaum tantzmass
- Liebesklage: "Ich hab mir ausserkoren"
Teil 4: Morgendämmerung,
Markt
- Nachtwächterlied IV
- Kuhreihen-Zäuerli
- Appenzeller Kuhreihen "lobe lobe"
- Zwiereihen
- Der arm Burestang: "Isch das nid es elängs Läbe"
- Baurenn tantz
* «Bohnenlieder» hiessen im ausgehenden Mittelalter
die Schmäh- und Spottverse auf politische Ereignisse der
Zeit – die Vorläufer der modernen Schnitzelbänke.
Die Schlusszeile «Nun gang mir aus den Bohnen» bedeutet
sinngemäss «Nun lass mich damit in Frieden» (U.
Hostettler, Anderi Lieder, Bern1979).
Bohnenlied Bern 1537
Wer Hoffart treibt mit fremden Gut
und führt ein prächtisch Leben,
der halt sich selbst in guter Hut,
dass er nit werd umgeben
mit Armethei, in Bettelei
z‘letzt muess im Ellend wohnen,
und hin und für wird g‘jagt vor Thür:
Nun gang mir aus den Bohnen!
Bohnenlied Zürich 2014 (Urs
Klauser)
Was andernorts am Hafen steht,
das soll auch Zürich schmücken.
Drum thuet man uns - so schnell es geht -
mit einem Kran beglücken.
Ganz maritim, soll Zürich sin,
das wird sich sicher lohnen!
Die Stadt erhält, ein "Tor zur Welt":
Nun gang mir aus den Bohnen!
Bohnenlied Zürich 2020 (Urs
Klauser)
Das Hardturm Fussballstadion
wartet seit Zweitausendunddrei
nun auf die Realisation ...
trotz der Abstimmerei.
Mit etwas Glück, wird nun Zürich
die Fussballfans belohnen –
noch vor dem Flughafen Berlin:
Nun gang mir aus den Bohnen!
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Tritonus sind:
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Felicia Kraft (Winterthur): |
Gesang, Perkussion |
Urs Klauser (Bühler
AR): |
Schweizer Sackpfeifen, Cister, Schwegel |
Daniel Som (Hombrechtikon): |
Drehleier, Schalmei, Flöten, Trümpi |
Lea Zanola (Zürich): |
Hackbrett, Trümpi (Maultrommel) |
Andreas Cincera (Zürich): |
Violonen, Kontrabass |
Andrea Brunner (Winterthur): |
Violine, Viola, Viola d’amore |
Daniel Affentranger oder Philipp Hillebrand (Zürich): |
Sopransax, Chalumeau, Bassklarinette |
Michaela Walder (Rüti
ZH): |
Hackbrett (Im Wechsel mit Lea Zanola) |
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